Dienstag, 6. Mai 2014

Energieklopfen im Starbucks

Kurz bevor ich in aus meinem Homeoffice ausgezogen bin, war wieder einmal einer dieser Tage, an denen ich die Wahl hatte – Homeoffice oder Starbucks Office. Ich folgte meinem Bauchgefühl und verlegte „mein Büro“ in die Sendlinger Straße. Starbuck´s Office war angesagt.

Nachdem ich meinen Arbeitsplatz provisorisch aufgebaut hatte, legte ich auch gleich los. Ein älterer Herr gesellte sich zu mir und legte das Buch von N. Walsh „Gespräche mit Gott“ auf den Tisch. Das Buch war voll mit Notizen, Markierungen und Post it´s. Neugierig auf den Menschen begrüßte ich ihn und wir lernten und kurz kennen. Danach widmete er sich seinem Buch und ich mich meinem Schreiben.

Wir erhielten einen kurzen Besuch von einer  jungen Mutter mit ihrer kleinen Tochter, die wie die Sonne strahlte und unser Büro für eine Stunde auf den Kopf stellte. Das war eine sehr angenehme und willkommene Ablenkung, die mich entspannte und neu inspirierte. Nachdem wir die beiden verabschiedet hatten, war es Zeit für die zweite Runde Kaffee. Ich war so im Fluss des Schreibens, dass ich die Zeit und meinen Körper völlig vergessen hatte. Geht es Ihnen manchmal auch so? Ich meine, dass Sie so in die Arbeit vertieft sind, dass Sie nicht merken, dass der Nacken sich verspannt, die Blase drückt und der Fuß eingeschlafen ist? Irgendwann werden die Rufe des Körpers so laut, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit nun doch wieder auf sich lenken müssen. Genau das war dann auch bei mir der Fall.

Mein Gegenüber bemerkte, dass ich auf meinem Sessel hin und her rutsche und dringend eine Auffrischung und Dehnung brauchte. Kurzerhand forderte er mich auf aufzustehen. Dabei strahlte er so eine Ruhe und Wärme aus, dass ich seiner Aufforderung einfach folgte. Er erklärte mir, dass wir jetzt Energieklopfen machen – in Japan ist es üblich, dass sich die Menschen zwischendurch ausklopfen, damit die Energien fließen können.

Nun ja, was ein stockender Energiefluss anrichten kann und welche Auswirkungen er auf die Gesundheit, die Persönlichkeit und den Erfolg haben kann ist mir als Feng Shui Beraterin durchaus bewusst. Also, stand ich auf und drehte dem Herrn meinen Rücken zu. Er begann mitten im Starbucks in der Münchner Innenstadt, der in der Mittagszeit sehr voll ist meinen Rücken, meine Arme, Hände, Beine und zuletzt auch meinen Kopf abzuklopfen. Dabei sagte er immer wieder: „Lassen Sie ganz locker und vergessen Sie was die anderen Denken. Es geht um Ihre Energie.“ Je öfter er das wiederholte – desto mehr entspannte und genoss ich diesen Energiekick der mir geschenkt wurde.

Nach nur wenigen Minuten, saß ich wieder in meinem Sessel und sah meinem Gegenüber in die Augen – er sagte nur: „So, jetzt ist es besser! Machen Sie einfach weiter mit dem Schreiben, da ist sehr viel, was raus möchte." Und er wendete sich wieder seinem Buch zu.

Hätte ich die Gesichter der anderen Kaffeetrinker nicht gesehen, die uns immer noch mit staunen und erhobenen Augenbrauen anschauten, wäre ich sicher gewesen, dass ich kurz eingenickt bin und geträumt habe. Diese bohrenden Blicke schüchterten mich aber nicht ein und trieben mir auch nicht die Röte ins Gesicht. Ich habe mich so frei gefühlt, weil es mir total egal war was die anderen dachten. Es war ein wunderbares Gefühl von Freiheit, Ruhe und Gleichgewicht. 

Vielleicht fragen Sie sich, warum ich Ihnen diese Geschichte erzähle...

Ich möchte das es Ihnen egal wird was die anderen denken oder sagen. Stellen Sie sich vor, Sie eine total tolle Idee, die Sie in die Welt bringen möchten. Und während diese Idee keimt und ganz langsam das Licht der Welt erblickt, meldet sich gleich eine Stimme (aus dem Kopf) und sagt: Das kannst Du doch nicht machen, was werden denn die Anderen sagen???
Und genau dieser Satz wird Sie aus dem Spiel werfen und den zierlichen Keimling in der Erde vergiften. Ihre Idee geht ein und Sie bleiben dort, wo sich schon immer gewesen sind. 
Also überlegen Sie sich nächstes mal, ob Sie sich Ihr neues Spiel, Ihre neue Idee, Vision oder Unternehmung wirklich verderben lassen möchten!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele neue Ideen. 

Ihre 
Danijela Saponjic

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